Nach der KV-Reform «Kaufleute 2022» gibt es in der Berufsschule keine klassischen Fächer mehr und Lernende können sich den Stundenplan selbst zusammenstellen. Die Angst ist gross, dass das KV bald nicht mehr das ist, wofür es heute einen guten Ruf pflegt.
Die beliebteste Lehre der Schweiz soll komplett umgekrempelt werden. «Kaufleute 2022», die bisher grösste Reform der kaufmännischen Ausbildung, sieht vor traditionelle Fächer komplett abzuschaffen. Neu sollen sogenannte Handlungskompetenzen wie «Handeln in agilen Arbeits- und Organisationsformen» vermittelt werden.
Dazu kommt: Lernende dürfen vermehrt ihre Stundenpläne individuell zusammenstellen. Pflichtfächer werden zu Wahlfächer. Jeder Lernende kann somit seine Ausbildung nach dem benötigtem Wissen in seinem Lehrbetrieb anpassen.
Diese Neuerungen stehen jedoch einer Vielzahl von Kritikern gegenüber. Die Verbände und die Banken fordern einen Neustart der Reform. Die Angst ist gross, dass das KV bald nicht mehr das ist, wofür es heute einen guten Ruf pflegt.
Ist diese Angst berechtigt? Und könnten tatsächlich in Zukunft KV Lernende ohne Buchhaltung durch die Lehre kommen?
Antworten von Tamedia Wirtschaftsredaktor Jorgos Brouzos im Gespräch mit Mirja Gabathuler.